Für einen frühherbstlichen Ausflug hatte ich nach langer sommerlicher Durststrecke (war ich wirklich Ende Mai zum letzten Mal an unserem schönen Platz gewesen..) einen Ausflug zum Londoner City Airport ins Visier genommen. Dort gibt es zum einen hin und wieder Saabs zu sehen: zwei von BA, die zur Isle of Man und nach Düsseldorf (zwischenzeitlich war hier ein ERJ-170 im Einsatz, aber das Passagieraufkommen war dann wohl doch nicht ausreichend und es wurde wieder auf Saab umgestellt) fliegen. Dann wurde bis zum August noch die FlyBe-Verbindung nach Aberdeen mit einer Saab 2000 bedient, leider aber auf Dash umgestellt. Dafür fliegt jetzt eine Ethiad Regional Saab 2000 täglich zwei Verbindungen auf der Strecke Bern – Basel – LCY für SkyWork. Außerdem hat der City Airport andere Flieger zu bieten, die man nicht täglich vor die Linse bekommt, wie die zwei BA 318 auf der Route nach New York über Shannon oder eine ATR 42 der Aurigny Air Services. Zudem ist die Kulisse mit den Canary Wharf Hochhäusern nicht zu verachten, da erhoffte ich mir die ein oder andere schöne Perspektive.
Der Hinflug sollte morgens am 10.9. von HAJ nach LHR führen, ein paar Asia Miles vom Australien-Flug warteten noch auf ihren Einsatz. Kurzfristig wollte ich dann entweder noch etwas in LHR bleiben oder direkt in die Docklands fahren. Dort hatte ich mich für zwei Übernachtungen im Travelodge einquartier, das in fußläufiger Entfernung zum Terminal liegt. Nimmt man ein Zimmer in den oberen Stockwerken, hat man bei Ostwind einen schönen Blick in den Anflug. Allerdings sind die Fenster stark getönt und die Flieger etwas hoch. Die Fenster lassen sich auch nur einen Spaltbreit öffnen und anständige Bilder auf die Taxiways werden durch geschickt positionierte Masten verhindet. Wer dennoch dort unterkommen möchte, sollte ein Familienzimmer buchen (der Preis ist überigens für alle Zimmer gleich), da nur diese in der 4./5. Etage den Blick nach Norden haben. Am Samstag sollte der Ausflug würdig abgeschlossen werden: Nach mehr als 12 Jahren wollte ich mal wieder mit einer Saab 2000 fliegen und hatte den 9 Uhr Flug mit BA nach DUS gebucht, um von dort aus mit der Bahn nach Hannover zurückzukehren.
Die Wettervorhersage erwies sich für London als erstaunlich stabil, bei meiner Buchung 5 Tage vor Abflug waren 10 Stunden Sonne für den Do. bei einem strammen Ostwind angekündigt und daran änderte sich auch nichts mehr. Wackeliger war der Freitag, aber auch hier sollte sich die Sonne noch für ein paar Stunden zeigen bevor für den Sa. dann mehr Wolken und etwas Regen angekündigt war.
Einen Tag vor Abreise fiel dann die Entscheidung, am Donnerstag erst noch für ein paar Stunden in LHR zu bleiben. Vergangenes Jahr im März hatte ich erstmals die Stelle für Banking-Shots im Feltham Park aufgesucht und war begeistert. Auch wenn damals nur noch ein/zwei Fotos möglich waren, da die Sonne hinter Wolken verschwand, hatten mich die Aufnahmen überzeugt. Strammer Ostwind und klare Luft, beste Voraussetzungen, es dort noch einmal zu versuchen. Nach der pünktlichen Landung der gebührende Empfang
und danach ging es mit der Linie x, natürlich wie es sich für den London-Touri gehört erste Reihe Oberdeck, in der Free Travel Zone nach Hatton Cross. Mein erster 380 an diesem Tag…
Von dort führt ein ca. 30 minütiger Fußmarsch zum Feltham Park. Auf einer größeren Rasenfläche, die auch noch drei Fußballfelder beherbergt, kann man sich seine Wunschposition suchen.
Auch Strafraumspotten ist möglich, sofern der Platz nicht gemäß seiner ursprünglichen Bestimmung genutzt wird.
Morgens lag noch etwas Dunst in der Luft, der sich aber nach und nach auflöste. Die folgenden Aufnahmen sind ausnahmslos mit 400mm Brennweite entstanden, damit hat man eine 773 bildfüllend. Flieger unterhalb einer 757 sind somit passé, aber so viel Interessantes hat LHR in dieser Kategorie auch nicht zu bieten. Außerdem müssen die Flieger natürlich abdrehen, und das natürlich in die richtige Richtung. Optimal sind Flieger mit einer 180° Kurve nach Süden, diese gehen zumeist in Richtung USA. Auch die Abflugroute, die südlich der Innenstadt vorbeiführt, ermöglicht schöne Aufnahmen. Einzig das Abdrehen nach Norden ist unschön, zumeist betrifft dies Flieger Richtung Asien. So ganz vorhersagbar ist das alles aber nicht, man kann Glück oder Pech haben.
Mit etwas Glück sieht es dann so aus. Qatar 773 A7-BAA in der Allianzen-Lackierung nimmt die leicht südliche Route.
Anflugaufnahmen von 380 sind für meinen Geschmack zu „moppelig“, aber beim Abdrehen können auch dicke Fische sehr fotogen sein. A6-EDQ macht Werbung für die zur Zeit in England stattfindende Rugby-WM.
Die Amerikaner, von denen reichlich im Angebot sind, drehen gerne nach Süden wie diese lange Triple von American N730AN.
Jet Airways 333 macht nur einen ganz leichten Schlenker.
Die BA 772 will ich jetzt nicht alle zeigen, aber G-ZZZA ist mit der Baunummer 6 die älteste im Dienst von BA, ausgeliefert 1996.
So sehen die Flieger in der 180° Kurve aus (N676UA), das gefällt…
Virgin gibt sich auch fast immer große Mühe, hier mit dem am Leitwerk schon etwas bläßlichen 346 G-VRED.
Dann ein Überraschungsgast, in HAJ vor einiger Zeit mit Wolken, hier mit Licht und blauem Himmel, A6-YAS.
Virgin ist ab LHR mittlerweile überwiegend mit 333 unterwegs, hier legt sich G-VGEM in die Kurve.
Aus der Perspektive gefällt der 380, insbesondere in den neuen Ethiad-Farben.
Der größte Teil des USA-Verkehrs von American und United wird mit 777 abgewickelt, aber ab und an sorgt eine 744 für Abwechslung, wie hier N181UA
Kuwait wechselt häufig beim gerät, mir war der 332 9K-APC sehr willkommen, ausgeliefert am 12. August
Dann wieder eine sportliche Kurve von N285AY
Die 50 Jahre Singapore 9V-SKJ hatte ich schon nach der Landung auf einer Außenprosition erspäht und gehofft, dass diese auf dem 11:30-Kurs LHR verlassen würde. Das passte dann auch, genau wie mit dem Licht, es hatte nämlich eine intensive Wolkenbildung eingesetzt und erst beim Abkippen bekam der Flieger Licht.
N30913 ist die neueste 788 von United, die im Dezember 2014 zur Flotte gestoßen ist.
Virgin nach San Francisco mit 744
Und dann nochmal ein Doppeldecker, einen gut gepflegten Eindruck macht der 380 9M-MND von Malaysia nicht gerade…
Insgesamt 3 kurze und 3 lange Triples von American kamen in 3 Stunden vorbei, hier die kurze Variante.
Saudi hätte auch gerne mit der neuen Sonderlackierung kommen dürfen, aber eine 773 in Standard-cs. hatte ich bislang auch noch nicht.
Virgin hat gerade reichlich 789 im Zulauf, so sieht die „Traumfrau“ also aus, nur dass sie in die falsche Richtung abdreht.
Da für die nächste Stunde nicht Spannendes mehr angesagt war, machte ich mich um 2 p.m. auf den Weg Richtung Docklands: Selbst mit Nutzung des Heathrow Express war eine Fahrzeit von eineinhalb Stunden veranschlagt und ich wollte mich zumindest noch am City Airport umsehen und mögliche Fotostellen inspizieren. Für die Nutzung des City Airport sind nur bestimmte Flugzeugtypen zugelassen (für den neuen Bombardier CS100 geplant) und der einzuhaltende Anflugwinkel ist mit 5.5° recht steil (reduziert von 7.5° vor 1992). Der Airport wurde 1987 eröffnet, mehrfach erweitert und 2005 an die Docklands Light Railway angeschlossen. BA bedient von dort aus neben den 318-Verbindungen nach New York vermehrt Urlaubsziele am Mittelmeer. Jetzt aber genug der Vorrrede…
Eine Anspielung auf den „steep approach“?
Ein wichtiges Ausstattungsmerkmal meines Hotelzimmers, das vermutlich auch mit einem großen Anteil in die Gesamtbewertung eingeht.
Mein Erkundungstour führte mich zunächst auf die gegenüberliegende Seite des Terminals zur DLR-Station Royal Albert. Nach einer kurzen Fahrt nach Cyprus (man kann aber besser bis Gallions Reach fahren) ging es zur Woolwich Manor Bridge nahe der University of East London. Von dort erhoffte ich mir ein paar Stimmungsbilder mit Skyline und Sonnenuntergang und ich wurde nicht enttäuscht.
Ein BA-Embraer schwebt ein und im Hintergrund sind zwei Militärhelis unterwegs, Typentechnisch kenn ich mich da nicht so gut aus. Jedenfalls waren abens mehrere am Ausstellungszentrum Excel abgestellt, evtl. für eine Veranstaltung/Messe, hab ich nicht herausfinden können.
Seit wenigen Tagen gibt es auch einen Nachmittagskurs Bern – Basel – LCY, die eingeschwebte Saab 2000 HB-IZZ ist dabei auf dem Rundway zu wenden.
Das Licht wurde nicht zuletzt durch die recht unkoordiniert ablaufende Wolkenbildung immer besser. In der linken Bildhälfte ist hinter dem Terminal die O2-Arena gut zu erkennen, auch die Seilbahn Emirates Air Line zeichnet sich mit ihren Godeln gut ab. Oben rechts befindet sich ein Avro im Anflug.
Das letzte Bild des Tages mit City-Skyline ganz rechts.
Da ich von der Kulisse sehr angetan war, suchte ich die abendliche Fotostelle auch am anderen Morgen wieder auf. Kurz vor Sonnenaufgang macht die Feuerwehr noch ein paar Testfahrten und die Bahnbefeuerung einen Testlauf. Die ersten Flieger schweben gegen 6:45 Uhr ein.
Kurz darauf hatte es die Sonne über den Horizont bzw. aus den Dunstwolken geschafft und die erste BA Saab 2000 G-CDEB schwebte aus DUS ein.
Danach ging es dann Schlag auf Schlag: CityJet im Endanflug und und über den Hochhäusern dreht BA2 aus New York ein.
Da wäre sie dann auch gleich, die neue CityJet-Lackierung. Beim Drehen auf der Bahn bekommt man die Flieger von dieser Position ganz schön, aber mit großer Brennweite.
Der 318 G-EUNB vor der Häuserkulisse im Endanflug…
… und beim Drehen auf der Bahn. Im Hintergrund ein Wandbild von Shepard Fairey, Teil der inzwischen geschlossenen London Pleasure Gardens.
Auch Takeoff-Shots sind von dieser Position aus nett anzuschauen, hier hebt ich ein BA ERJ-190 G-LCYR in die Lüfte, deutlich sind die Gondeln der Seilbahn zu sehen.
Morgens kommt dann wieder die HB-IZZ aus Bern.
Der nächste Embraer startet vor der imposanten Kulisse.
Vögel scheinen hier auch ein Problem zu sein, die Vogelwächter sind den ganzen Tag längs der Bahn unterwegs.
Bisher hatte ich noch keine Flybe in n/c, am City Airport waren alle umlackiert, hier mit der G-PRPB ein neues Exemplar, von Republic geleast und seit August in Flybe-Farben.
Die Luft wurde langsam flimmrig und das Licht an dieser Stelle nicht besser, so dass ich mich auf die andere Seite zum Parkplatz neben des Terminals begab. Dort ist das Licht zwar gut, aber die Fotomöglichkeiten begrenzt. Flieger auf der Bahn haben unten abgeschnittene Reifen und auf dem Taxiway zum Terminal hat man geschickt orangefarbene Hinweistafeln platziert. Ordentliche Fotos sind nur beim Start möglich, dann sollte der Flieger aber günstig abheben wie dieser Alitalia ERJ.
Gegen 10 kommt mit BA4 der zweite 318 aus New York G-EUNA.
Eine zweite Sabb 2000 ist seit diesem Jahr in BA-Farben lackiert und war auf dem Isle of Man-Kurs unterwegs.
Der neuste ERJ-190 für Helvetic legt einen Raketenstart hin.
Und nochmal reichlich Farbe auf der „Spirit of Exeter“.
Abends kann man auf der gegenüberliegenden Terminalseite ganz gute Fotos machen, wenn die Flieger auf dem Taxiway zum Terminal rollen, wie hier D-CIRI, seit diesem Jahr für Sun Air unterwegs.
Nett sind die neuen Aurigny-Farben, G-HUET wurde diesen Sommer ausgeliefert.
Luxair zeigt sich mehrmals täglich mit Dash.
Der Blick zum Terminal mit der Tate & Lyle Zuckerraffinerie im Hintergrund.
Dann zum Tagesabschluss noch ein Panning-Versuch, die Sonne hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits hinter die aufziehenden Wolken zurückgezogen.
An meinem Rückflugtag, dem 12.9., zeigte sich das Wetter nicht von seiner besten Seite, auf dem Weg zum Terminal hatte es noch geregnet, beim Einsteigen war es dann aber wieder trocken.
Ein letzter Blick von der Treppe…
und in die Kabine. Nein, es ist nicht so dass die Paxe noch einsteigen würden oder den Flieger bereits verlassen hätten, das Foto ist auf Reiseflughöhe entstanden, nur noch 7 Passagiere waren mit mir an Bord.
Und bei einer Saab konnt ich nicht verzichten, zum Abschluss noch ein Blick ins Cockpit, während die anderen Passagiere im Bus auf mich warten mussten.
Da ich bis zur Abfahrt meines Zuges noch zwei Stunden Zeit hatte, ging es trotz mäßigen Wetters in DUS noch auf die Terasse und gleich beim ersten Flieger wollte ich meinen Augen nicht trauen, hatte der London-Aufenthalt doch bleibende Schäden hinterlassen? Nein, der Flieger hatte während meiner Abwesenheit neue Titel erhalten…
Ein weiterer Grund für meinen Terassenbesuch war der Mahan 343, zwar ohne Sonne aber mal im Kasten.